Handball-Weltmeisterschaft 2013
Wundertüte Deutschland
Am heutigen Freitag beginnt in Spanien die 23. Handball-Weltmeisterschaft. Kann der deutsche Handball nach den schwierigen Jahren in Folge des Heimtitels 2007 an seine große Historie anknüpfen? Ausgang offen...
2007 erlebte Deutschland sein Wintermärchen. Nach großartigen und spannenden Siegen gegen Spanien und Frankreich, konnte die deutsche Mannschaft im Finale der Weltmeisterschaft die polnische Mannschaft schlagen und so das erreichen, was den Fußballern versagt geblieben war: den Titel im eigenen Land zu erringen. Der deutsche Handball hatte damals in berauschenden Partien sein starkes Potential abgerufen und im Land einen wahrhaftigen Siegestaumel ausgelöst. Große Zeiten schienen bevorzustehen.
Versprochen, gebrochen
Heute, sechs Jahre später, wissen wir, dass dieses Versprechen nicht gehalten wurde. Die Mannschaft knüpfte bei den Folgeturnieren nicht an die Leistungen der Weltmeistersaison an. Auf Rang 11 bei der WM vor zwei Jahren, folgte Rang 7 bei der EM 2012 und das äußerst unübliche Verpassen der Olympischen Spiele. Durch Misserfolg und Rücktritte wichtiger Spieler sowie des Trainers verlor die Mannschaft an Glanz und Profil. Schafft sie ab morgen die Wende?
Junge Wilde
Der berufene Kader ist jedenfalls auf höchster Ebene noch nicht schlachterprobt. Bundestrainer Martin Heuberger setzt nur noch auf zwei Stammspieler der Weltmeistermannschaft von 2007 und sechs der 16 Spieler haben sogar noch nie bei einem wichtigen Turnier für Deutschland gespielt. Dennoch konnten gerade die jüngsten Spieler bereits triumphieren. Zwei Weltmeistertitel gewannen die Junioren in den letzten Jahren und es stimmt optimistisch, dass dies unter dem jetzigen Bundestrainer gelang.
Jetzt zählt’s
Die Vorbereitung verlief insgesamt holprig, die letzten Spiele glückten allerdings. Das gibt Hoffnung. Dennoch wird es einer gehörigen Steigerung bedürfen, um das ausgegebene Ziel („Achtelfinale“) zu erreichen. In der deutschen Gruppe warten der Titelverteidiger (2009, 2011) und Olympiasieger Frankreich, sowie ehrgeizige Argentinier, Brasilianer und der Afrikameister Tunesien. Um hier Vierter zu werden, muss die deutsche Mannschaft vom ersten Spiel an wach und konzentriert zu Werke gehen. Jugendlicher Übermut kann sich dann auch als Stärke erweisen, zumal die Mannschaft sicherlich zu Turnierbeginn unterschätzt werden könnte. Spätestens Freitag in einer Woche wissen wir schließlich, wie es um den deutschen Handball 2012 steht. Da geht es gegen Goliath Frankreich. Wie man den schlägt sieht man hier! Danach wäre dann alles möglich!