Formel 1: Finale Grande

Fangio, Schumacher, Seb!

Sebastian Vettel ist der jüngste dreifache Weltmeister der Geschichte. Er reiht sich so bereits mit 25 Jahren in die Ahnenreihe der größten Formel 1-Fahrer ein. Nur zwei weiteren Fahrern gelang der Titel-Hattrick. Nächstes Jahr wird Vettel der einzige aktive dreifache Weltmeister des Fahrerfeldes sein.

 

 

Schumacher hat sieben, Fangio hat fünf, Prost vier, Lauda, Piquet, Brabham und Stewart haben drei Weltmeistertitel. Keine dieser Legenden jedoch konnte die ersten drei Titel so schnell gewinnen wie Sebastian Vettel.

 

Vor dem Rennen in Singapur hatte Seb 40 Punkte Rückstand auf Alonso und wir eruierten seine Chancen noch zu siegen. Es erschien schwierig aber nicht unmöglich. Wir waren optimistisch, wahrscheinlich ungebührlich optimistisch. Heute glauben wir, dass es nur einen gibt, der dieses Kunststück vollbringen konnte: der Champion selbst.

 

Zum Schluss der Saison ist er sogar wieder Favorit, geht mit Vorsprung nach Interlagos und dann ein solcher Nervenkrieg! Eigentlich ist nach zwei Kurven bereits alles vorbei! Vom eigenen Teammitglied Webber in arge Bedrängnis gebracht, wird Vettel im Pulk gedreht, sein Auto beschädigt, mehrere Fahrer können ihm gerade noch so ausweichen und Seb muss sich wieder einmal auf dem letzten Platz einreihen. Man stelle sich das vor, in der vierten Kurve des wichtigsten Rennens der Saison steht man falsch herum und sieht das Feld auf sich zurasen. Selbst der Zuschauer kann den Schreck kaum abschütteln, wie muss das erst für den Fahrer sein! Seb klingt zunächst beeindruckt, möchte aufgrund der Beschädigung an die Box, dort beschwichtigt man, weil das Team hier eh nichts ausrichten könnte. Seb fasst sich und reagiert unnachahmlich: schnellste Rennrunde! Doch wie viele Rückschlage wird er in diesen 71 Runden noch wegstecken müssen. Und dabei stets Glauben und Konzentration bewahren, das unterscheidet ihn von normalen Spitzenfahrern. Er hadert einfach nicht, sondern ruft seine Leistung ab. Das kann nicht jeder!

 

Alonso tut das seine, um Seb den Titel zu entreißen. Runde um Runde spült er sein Pensum ab, gut flankiert von seinem Teamkollegen schiebt er sich voran. Vettel hat keinen Unterstützer, im Gegenteil man hält jedes Mal den Atem an, wenn Webber ihm zu nahe kommt. Als wollte er Sebs Titel torpedieren. Und dann der zweite Schocker. Kurz nachdem Vettel auf Slicks wechselt, setzt wieder stärkerer Regen ein und an der Spitze kollidieren Hülkenberg und Hamilton. Vettel verliert wichtige Plätze und Alonso wird nach vorn gespült. Unmöglich, es sah wieder so gut aus und jetzt ist alles vorbei. Wieder hatten manche aufgegeben, sogar der Autor ertappte sich dabei, doch Vettel macht den Reifenwechsel rückgängig und rollt ein weiteres Mal das Feld von hinten auf.

 

Wenige Runden vor Schluss findet auf der Strecke ein Wachwechsel statt. Vettel trifft auf Schumacher, der kampflos das Feld räumt und Vettel ziehen lässt. Zwei Generationen, zwei Freunde, zehn WM-Titel! Am Ende gewinnt Button und Seb schafft es, den beschädigten Wagen über die Runden zu bringen. Welch ein Nervenkrieg! Nach 20 Rennen beendet Seb die Saison mit einem Vorsprung von 3 Punkten! Der Rest ist Freude! Eine epische Saison erlebt ein episches Finale! Glückwunsch, Seb. Die nächste Saison startet in 111 Tagen.

Kommentare

2 Kommentare zu “Fangio, Schumacher, Seb!
  1. Fantomas sagt:

    WOW, so muss das laufen! Perfekter Sport, nur nicht gut für die Nerven…

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