Biathlon-Weltmeisterschaft 2013
Enttäuschende Skijäger
Mit dem heutigen Tag gehen in dem tschechischen Wintersportort Nové Město na Moravě die 46. Biathlon-Weltmeisterschaften zu Ende. Der Massenstart der Damen und der Herren bildeten den Abschluss dieser WM. Insgesamt wurden elf Weltmeistertitel in den Disziplinen Mixed-Staffel, Sprint, Verfolgung, Einzel, Staffel und Massenstart vergeben. Das Deutsche Team konnte nicht überzeugen.
Biathlon ist in Deutschland ein sehr beliebter Sport. Zum einen ersichtlich an den vielen Fans live vor Ort, die die Biathleten und Biathletinnen anfeuern und oftmals selbst einer Eiseskälte trotzen. Zum anderen aber auch immer verdeutlicht durch die guten Einschaltquoten. Die direkte Kombination aus Ski-Langlauf und Schießen hat ihren Reiz: Nur wer in beiden Disziplinen eine gute Leistung abruft, wird belohnt.
Die Biathlon-Weltmeisterschaft hinterlässt viele Fragen
Die Erwartungen an das deutsche Team sind ob der guten Leistungen der vergangen Jahre stets hoch. Das galt auch bei der 46. Biathlon-Weltmeisterschaft in Nové Město. Bei den ersten Siegerehrungen der Mixed-Staffel, dem Sprint und auch der Verfolgung konnte das deutsche Team dann jedoch nicht das Siegertreppchen erklimmen. Weder Damen noch Herren wurden so den Erwartungen gerecht. Die Enttäuschung sah man den Athleten an.
Dann klappt es doch!
Erst mit dem Einzelrennen über 15 Kilometer änderte sich dies. Die erfahrenste Athletin, Andrea Henkel, seit der Weltcup-Saison 1998/99 durchgängig dem deutschen Team angehörig, erkämpfte eine ersehnte Medaille. Mit einer fehlerlosen Schießeinlage musste sie sich lediglich der derzeit überragenden Norwegerin Tora Berger geschlagen geben und durfte sich am Ende über eine vediente Silber-Medaille freuen. So konnten die Damen den sogenannten Medaillenfluch für sich beenden, der Druck auf die Herren hingegen erhöhte sich weiter.
Magere Ausbeute der Staffeln
Diesem mussten sie sich gemeinsam im Staffelrennen stellen. Simon Schempp, Andreas Birnbacher und Arnd Pfeiffer riefen mit jeweils null Fehlern eine sehr gute Schießleistung ab und entließen so Erik Lesser mit einer guten Vorlage als letzten Läufer auf die Spur. Und auch bei Lesser stand beim Liegendschießen die Null. Den starken Norwegern war Gold nicht mehr zu nehmen, Deutschland hatte Silber noch fest im Blick. Doch dann folgte das Stehendschießen und hier verspielte Lesser fast die sicher geglaubte Medaille, indem er sich zwei Strafrunden leistete. Lesser kämpfte, musste jedoch den Franzosen Martin Fourcade ziehen lassen. Am Ende gewannen die deutschen Herren verdient Bronze. Die Damen konnten den Auftrieb der ersten im Staffelrennen leider nicht in eine weitere Medaille umwandeln.
Enttäuschendes Finale
Mit den beiden Massenstarts versprach der letzte Tag der Biathlon-WM einen spannenden Abschluss. Die deutschen Biathleten hatten sich hohe Ziele gesetzt und wollten sich mit mehr als zwei Medaillen verabschieden. Zunächst waren die Damen am Start. Miriam Gössner startete gut in das letzte Rennen und lag nach dem dritten Schießen auf Medaillenkurs. Noch fünf Scheiben trennten sie vom Edelmetall. Leider zu viele! Drei Mal schoss Gössner vorbei und musste sich zum Schluss als beste Deutsche mit dem sechsten Platz begnügen. Andrea Henkel belegte den 13. und Franziska Hildebrand den 22. Platz.
Schwache Nerven
Dann waren die Herren an der Reihe. Ein spannendes Rennen. Vor dem letzten Stehendanschlag liefen sowohl Erik Lesser als auch Björn Birnbacher um die Medaillen mit. Birnbacher erlaubte sich hier den zweiten Fehler des Rennens und bei einer derartig starken Konkurrenz reichte es so am Schluss nur zum elften Platz. Lesser hingegen blieb fehlerfrei, wie auch acht seiner Konkurrenten, musste jedoch vier ziehen lassen und erreichte den fünften Platz. Für die Herren das beste deutsche Einzelergebnis dieser WM. Simon Schempp erreichte Rang 14, Arnd Pfeiffer aufgrund eines Sturzes Platz 23.
Wie geht’s weiter?
Die Medaillenvorgabe (ca. 5-6) konnte mit einmal Silber (Andrea Henkel im Einzelrennen über 15 km) und einmal Bronze (Herren-Staffel über 7,5 km) nicht erfüllt werden. Sowohl die Damen als auch die Herren konnten zum Höhepunkt der Saison nicht ihre optimale Form abrufen. Weder Schießleistung noch Laufform konnten überzeugen. Nun liegt es an den Verantwortlichen und den Athleten und Athletinnen nach den Ursachen zu forschen, denn im nächsten Jahr warten die Olympischen Spiele in Sotschi. Aber auch diese Saison ist noch nicht abgeschlossen. Denn drei Weltcup-Termine stehen noch aus.
Hoffentlich fangen die sich bis zu den Spielen wieder!