Olympia-Lauflegende Dieter Baumann

5000 Meter zur Unsterblichkeit

Dieter Baumann ist eingekeilt. Das Finale des 5000-Meter-Laufs bei den olympischen Spielen 1992 ist schon über zwölf Minuten alt und beginnt sich zuzuspitzen. Dieter ist zwar in der Spitzengruppe, aber von vier Afrikanern umgeben, die ihm auf der Innenbahn keine Chance zu lassen scheinen.

 

 

 

Noch dreihundert Meter, doch es tut sich keine Lücke auf, der Kommentator spricht von „eingekesselt“. Baumann lässt alle Läufer dieser Gruppe an sich vorbeiziehen, es bleibt ihm keine Wahl. Er lässt abreißen, als ein Marokkaner beschleunigt. Der Kommentator konstatiert ernüchtert die „schwere Situation“. Es geht in die letzte Kurve. „Aber er kommt nochmal“. Eine Lücke brauchte es jetzt und plötzlich tut sie sich auf! Baumann erkennt und wird von der neuen Möglichkeit beflügelt. „Die Lücke wäre da“, „die Lücke ist da“. Und Baumann schlüpft durch! Der Führende wehrt sich noch verzweifelt, sein Blick wirkt ungläubig. Baumann allerdings achtet nicht darauf, sondern zieht 20 Meter vor dem Ziel unwiderstehlich vorbei. „Das geht doch“, „Baumann gewinnt!“, „Baumann ist Olympiasieger!“. 5000 Meter zum Glück, 5000 Meter zur Unsterblichkeit. Schön war’s, diesen Triumph live mitansehen zu dürfen.

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