Ryder Cup 2012

Trophäe aus einer Neuen Welt

Am Freitag beginnt im Medinah Country Club in Ilinois der 39. Ryder Cup. Der Titelinhaber Europa muss seinen Erfolg in der Höhle des Löwen verteidigen und die Vorzeichen stehen auf Sturm. Eine Schlüsselrolle dieses Duells kommt Martin Kaymer zu.

 

 

Der Ryder Cup ist eine besondere Sportveranstaltung. Er versammelt alle zwei Jahre die besten Spieler einer Individualsportart zu einem Mannschaftswettbewerb der Spitzenklasse. Ähnlich wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft geht es dabei allein um die Ehre. Denn obwohl der Ryder Cup eine globale Strahlkraft besitzt, wird kein Preisgeld ausgeschüttet. In einer Sportart, die ansonsten Ausscheidungen über Geld-Ranglisten erzielt, ist das eine Besonderheit.  Vielleicht ist diese Konzentration auf das sportlich Wesentliche auch der Grund für die den Ryder-Cup prägenden Gefühlswallungen und die bisweilen extreme Wettbewerbsintensität der Mannschaften. Luke Donald formuliert es per Twitter so: „Leidenschaft, Stolz und Kameradschaft – nichts geht über das Gefühl, dein Land zu repräsentieren und dein Herz auf dem Shirt zu tragen. It’s Ryder-Cup-Time.“

Europa traditionell stark

Bis 1979 war der Cup eine langweilige Show der amerikanischen Golfdominanz, der die bis dahin zur Teilnahme berechtigten Briten nichts entgegen zu setzen hatten. Seit ganz Europa antritt, hat sich das Blatt jedoch gewendet. Acht europäischen Siegen und einem für den Titelverteidiger Europa gewerteten Unentschieden, stehen sieben amerikanische Siege entgegen. Von den letzten fünf Duellen, konnte Europa vier für sich entscheiden.

Auswärts eine große Herausforderung

Auswärts ist es natürlich immer deutlich schwerer zum Erfolg zu kommen und so ist der Titelverteidiger Europa dieses Mal nicht als Favorit einzustufen. Erst zwei Mal konnte man die heimischen Amerikaner schlagen. Etwa 45.000 frenetische US-Fans werden ihr Team um die Stars Tiger Woods, Bubba Watson, Phil Mickelson und Jim Furyk anfeuern. Dennoch verfügt Europa über Trümpfe. Vielleicht der größte Vorteil ist, dass Rory McIlroy, der Weltranglisten-Erste und Spieler dieser Tage, die Mannschaft  stärkt. Sehr viel wird so davon abhängen, ob er seine starke Form bestätigt.

Kaymer wie 2010?

Wohl noch wichtiger ist, dass die Sorgenkinder sich fangen. Hier ist an erster Stelle Martin Kaymer zu nennen. Nachdem er 2008 den Ryder Cup noch als Zuschauer verfolgte, konnte er den Wettbewerb 2010 schon deutlich prägen und zu dem höchst umkämpften und denkbar knappen europäischen Erfolg beitragen. Kaymer ist nach Bernhard Langer erst der zweite Deutsche,  der am Ryder Cup teilnehmen durfte. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens, welcher ihm Majorsieg und Führung in der Weltranglist brachte, stellte er jedoch seinen Schwung um und erlebt seitdem ein andauerndes Leistungstief, welches dazu führte dass er zeitweilig aus den Top 30 herausfiel. Für den Ryder Cup qualifizierte er sich so auch nur auf den letzten Drücker und es steht noch in den Sternen, ob er eine ähnlich konstruktive Rolle einnehmen kann wie vor zwei Jahren. Kann er das Selbstvertrauen in den Schwung wieder erlangen? Kann er seine Mitspieler und die Mannschaft ähnlich stützen wie vor zwei Jahren?

 

Vielleicht ist der Ryder Cup genau die perfekte Bühne, um wieder an das alte Leistungsvermögen anzuknüpfen. Es geht hier ausschließlich um den reinen Sport, den Kampf zweier Teams im Lochspiel. Der Ryder Cup ist ein beinharter Wettbewerb der Besten. Die richtige Einstellung dafür jedenfalls hat Kaymer: „Für mich ist es eine Ehre für Deutschland und Europa antreten zu dürfen“. Für uns ist es eine Freude dabei zusehen zu dürfen!

Kommentare

Ein Kommentar zu “Trophäe aus einer Neuen Welt
  1. Daniela Carius sagt:

    Was für eine Aufholjagd! Unglaublich! Europa gewinnt den Ryder Cup! Herzlichen Glückwunsch und danke für diesen spannenden Abend!

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