Ryder Cup 2012: Europas großer Sieg

Drama und höchstes Glück in Chicago

Das europäische Team hat bei der 39. Austragung des Ryder Cups auf des Gegners Platz gegen die Amerikaner den größten Rückstand der Geschichte aufgeholt und sensationell gewonnen.

 

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Von Beginn an trafen die Vertreter der Alten Welt auf einen höchst motivierten Gegner und Fans, die ihre Mannschaft bedingungslos unterstützten. In den ersten zwei Tag erspielten sich die USA einen Vorsprung und ließen Europa lange nicht herankommen. Die Wende und den Glauben zurück, brachte der englische Matchball-Spezialist Poulter, der am Samstagnachmittag bis zur 13. Bahn an der Seite von McIlroy gegen Johnson/Dufner zwei Löcher zurück lag und dann auf den verbleibenden fünf Bahnen fünf Birdies in Folge spielte. McIlroy brachte es auf den Punkt: „Es war eine reine Poulter-Show und wunderbar mitanzusehen“. Fünf Birdies auf fünf Löchern! Besonders der letzte Putt aus gut vier Metern, der einen wichtigen Punktgewinn brachte, war großartig. „Ich hatte meine Mitspieler direkt hinter mir – wollte das Ding schon ihretwegen nicht verhauen“, sagte Poulter später.

Poulter bringt die Wende

Trotzdem erschien es fast unmöglich am dritten Tag den 10 zu 6 Vorsprung aufzuholen. Aber wenn Turniere im Matchplay-Modus ausgetragen werden, es Mann gegen Mann geht, ist alles möglich. Und so war es wiederum Poulter, der das Motto für den Sonntag vorgab: „Der Ryder Cup bedeutet uns so viel. Wir werden alles tun, um die Trophäe so lange wie möglich zu verteidigen.“ Europa startete in diesem Geist und konnte gut vorlegen. Nachdem die Amerikaner dann ein Zwischenhoch hatten, erschien das Wunder wieder fern. Doch die Europäer Donald, McIlroy, Poulter, Rose und Lawrie entschieden die ersten fünf (!) Begegnungen, die allesamt umkämpft waren, für sich. Eine großartige Leistung! Der Ausgang des Turniers stand jedoch weiterhin auf des Messers Schneide. In den restlichen Partien wechselten die Führungen wieder und die Hoffnungen schwankten mit den jeweiligen Ergebnissen.

Das Drama nimmt seinen Lauf

Möglich machte den Sieg dann unter anderem ein „Hufeisen“ des Amerikaner Furyks, das ein sicher geglaubtes Match nochmal spannend machte. Furyk konnte sich in der Folge nicht mehr psychisch erholen und gab den Punkt schließlich ab. Der Sieg musste nun zwischen vier Spielern ausgetragen werden, die bis zu diesem Zeitpunkt allesamt noch kein Match für ihre jeweiligen Teams gewonnen hatten. Woods, Molinari, Stricker und Kaymer. Letzteres Duell war es, welches den Ryder Cup letztlich entscheiden sollte. Die letzten drei Löcher musste sich Kaymer dem besten Putter des amerikanischen Teams erwehren und diesen mit seinen eigenen Waffen schlagen. Am 17. Loch konnte er schließlich gegen Stricker vorlegen und hatte nun gute Karten. Am 18. dann entschied er sich am Abschlag für seinen Trauma-Schlag: den Draw mit dem Driver. Es war genau dieser Schlag, dessen Technik er verändert und der ihn die letzten Monate so verunsichert hatte. Auch diesmal setzte er ihn in den Bunker! Mit einem schwierigen Annäherungsschlag musste er sich nun befreien. Hoch konzentriert ging er dabei zu Werke und es gelang! Der Ball lag auf dem Green. Jetzt musste er nur noch seinen Job machen und Europa würde Geschichte schreiben. Stricker spielte gut und machte es schwer für Kaymer. Dieser stand nun vor der schwierigsten Situation seines Lebens. Er musste aus vier Meter um Alles oder Nichts erfolgreich putten.

Kaymer und Putt seines Lebens

„Der Druck in dieser Situation ist unmenschlich. Fast angsterfüllt,….,jedes Kind träumt von dieser Situation. Jetzt ist es Realität für Martin Kaymer.“ Kaymer tritt heran, sammelt sich und spielt den Ball. Im Nachhinein wird er sagen, er habe nicht gezweifelt. Aber die Sekunden währen unendlich! Kurz ist er ungläubig, scheint sich zu vergewissern, der Rest ist Jubel! „Kaum zu fassen, das ist Nervenstärke, Martin Kaymer locht den entscheidenden Putt.“ Sieben Stunden Golf, auch der Zuschauer ist körperlich und geistig am Ende und dann nichts als Freude! Die Spieler springen sich in die Arme und feiern das Wunder von Medinah. Kopfschüttelnd fragte man sich, was man gerade erleben durfte. Die perfekt Auholjagd. Der 30. September 2012 sollte ein unglaublicher Tag für das europäische Golf und den Golfsport an sich werden! Danke Europa!

 

 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Drama und höchstes Glück in Chicago
  1. Fantomas sagt:

    Der Ryder Cup war eines der größten Sporterlebnisse der letzten Jahre! Gänsehaut!

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