WM-Qualifikation: Irland - Deutschland

Kämpfende Iren

Morgen spielt die deutsche Nationalmannschaft im Rahmen der WM-Qualifikation in Dublin gegen Irland. Sie bekommt es mit einem Gegner zu tun, der nur ein Pfund hat, mit dem er wuchern kann: den Kampf.

 

Irland bei Nacht

Die 4,5 Millionen Einwohner der irischen Republik wurden in den letzten Jahren von der europäischen Staatsfinanzierungskrise mit äußerster Wucht getroffen. Der irische Häusermarkt, der lange Jahre nur höhere Preise kannte, brach innerhalb kürzester Zeit zusammen und der durchschnittliche Hauspreis halbierte sich schlagartig. Dies wiederum ruinierte die ansässigen Banken. In seiner Not wusste der irische Staat sich nicht anders zu helfen und verstaatlichte das gesamte irische Bankensystem. Dadurch vervierfachte sich in fünf Jahren die irische Staatsverschuldung und somit die Bürde eines jeden einzelnen Iren. Von allen europäischen Krisenländern haben die Iren allerdings diese Situation am besten angenommen und sich stetig und beharrlich zurückgekämpft. In Zeiten, in denen es nun wahrscheinlich erscheint, dass Spanien gerettet werden muss, berappelt Irland sich und wird sehr bald auch wieder auf eigenen Füßen stehen.

In der Vergangenheit ein schwieriger Gegner

Den Kampf anzunehmen, darauf also versteht sich das irische Volk und auch sein Fußball. Gerade Deutschland hatte gegen das kleine Land oft überraschende Schwierigkeiten. In 16 Vergleichen gewannen die Deutschen nur sieben Mal. Vier Spiele endeten mit Remis und in fünf Begegnungen musste man sich gar geschlagen geben. Der letzte Auswärtssieg in Dublin liegt heute 33 Jahre zurück und obgleich es auch richtig ist, dass man seither dort stets unentschieden spielte, ist das eine zweifelhafte Bilanz. Schwierige Spiele prägten diese Begegnung und dabei sollte wohl beispielhaft das Spiel bei der WM 2002 Erwähnung finden, welches die Deutschen in der Vorrunde in Bedrängnis gebracht hatte.

Zuletzt schwächelten die Iren

Die letzten Partien der Iren während der Europameisterschaft zeigten eine schwache Spielanlage und so musste die Mannschaft schließlich ohne Punktgewinn gegen Italien, Spanien und Kroatien die Heimreise antreten. Trapattonis Catenaccio kam der Mannschaft nicht zu Gute, da das technische Vermögen der Verteidiger nicht ausreichte, um ihn sauber auszuführen. Außerdem schien es, als ob der kühle Italiener die irische Leidenschaft nicht entfachen konnte. Nur die irischen Fans spielten auf der höchsten Ebene mit und konnten das Turnier am Ende dann sogar für sich entscheiden. Mit ihrem Gesang sorgten sie für den emotionalen Höhepunkt der EM. Morgen tritt Irland ohne sechs Stammspieler, darunter Robbie Keane, an. Das ohnehin geschwächte Selbstvertrauen wird dadurch noch kleiner. Eine große Hypothek.

Der Favorit setzt sich durch

Deutlicher Favorit ist somit die deutsche Mannschaft, auch wenn mit Hummels, Lahm, Bender und Gündogan ebenfalls Verletzte zu beklagen sind. Dafür feiern Schweinsteiger und Götze ihre Rückkehr. Außerdem scheint der erstarkte König von London, Lukas Podolski, wieder der Alte zu sein und so wird er der Mannschaft sicherlich helfen können. Deutschland hat mit seinen Finanzspritzen seinen Teil zur Genesung der irischen Wirtschaft beigetragen. Wir sollten dafür morgen jedoch keine Dankbarkeit erwarten, sondern nur einen harten, fairen Kampf um dem Sieg! Bedenket dabei jedoch eines, liebe Iren: Deutschland hat bei einer WM-Qualifikation noch nie ein Auswärtsspiel verloren. Und das wird auch so bleiben!

 

 

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

*