Steffi Grafs Golden Slam 1988

Perfektes Tennis

1988 gewann Steffi Graf alle vier Grand-Slam-Turniere und krönte die Saison mit der olympischen Goldmedaille. Der Golden Slam, eine einzigartige Leistung und vielleicht das beste Tennis, das jemals gespielt wurde.

 

 

1987 war Steffi Graf bereits eine der besten Tennisspielerinnen der Welt. Während ihre Gegnerinnen jedoch stagnierten, vermochte sie es ihr Spiel weiter zu steigern. Am 17. August 1987 vollzog sich der Machtwechsel im Damen-Tennis. Steffi Graf wurde mit einem Sieg über Chris Evert im Finale von Manhattan Beach die neue Nummer Eins der Tennis-Weltrangliste und löste damit Martina Navrátilová ab, die seit 1978 nahezu unangefochten war. Navrátilová konnte zwar noch einmal zurückschlagen und gewann die US-Open im direkten Duell, aber die Deutsche beendete das Jahr mit insgesamt 75 Siegen und nur zwei Niederlagen als Weltranglisten-Erste. Es sollte der Beginn einer Ära sein. Steffi blieb danach für die Rekordzahl von 186 Wochen in Folge an der Spitze.

Perfektion

1988 spielte sie dann Tennis in Perfektion. Graf siegte in Melbourne, Paris, Wimbledon und im Spätsommer in New York. Damit war sie die erst dritte Spielerin überhaupt, die einen regulären Grand Slam vollenden konnte. Doch damit nicht genug. Sie gewann zudem die Goldmedaille im Einzel bei den Olympischen Spielen in Seoul und schaffte somit als erste Spielerin der Geschichte den Golden Slam, den Gewinn aller vier Grand-Slam-Turniere plus der olympischen Goldmedaille innerhalb eines Kalenderjahres. Sie beendete das Jahr mit 72 Siegen bei nur drei Niederlagen und wurde zur Weltsportlerin des Jahres gewählt.

Der Moment

Das Video und der Originalkommentar des Ereignisses fängt die Stimmung ein: „Ein Punkt fehl noch zum olympischen Gold, ein einziger, Steffi, noch einmal konzentrieren, noch ein einziges Mal, das ist er! Was hat dieses Mädel geleistet dieses Jahr! Gewinnt nach dem Grand Slam jetzt auch das olympische Gold!“

Nicht wiederholbar

Steffi Grafs Golden Slam ist einzigartig und wird es wahrscheinlich auch bleiben. Aufgrund der zunehmenden Spezialisierung auf die unterschiedlichen Bodenbeläge der Grand-Slam-Turniere ist ein derartiger Erfolg heutzutage deutlich unwahrscheinlicher. Und dann müsste die Vollendung einer Tennis-Karriere eben auch noch auf ein olympisches Jahr fallen. Schon der gewöhnliche Grand Slam gelang nach Steffi Graf keiner Spielerin mehr. Bei den Herren war 1969 Rod Laver der Letzte, der das beinahe Unmögliche schaffte. Und so wird das Jahr 1988 in der Tennis-Geschichte wohl einmalig bleiben. Das Jahr als Steffi Graf aus Brühl perfektes Tennis spielte.

 

 

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