Fußball-Europameisterschaft der Herren 1972

Die goldene Generation erkämpft ihren ersten Titel

Die Europameisterschaft 1972 bildet den Auftakt zur goldenen Zeit des deutschen Fußballs. Zwischen 1972 und 1992 erreichte die deutsche Mannschaft bei elf Welt- und Europameisterschaften acht Mal das Finale und konnte insgesamt vier Mal den jeweiligen Titel erringen.

 

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Austragungsort: Belgien

Europameister: Deutschland

Finale: 18.06.1972 Deutschland – UdSSR 3:0

Torschützenkönig: Gerd Müller (5 Treffer)

Spiele:

Viertelfinale: England – Deutschland 1:3/Deutschland – England 0:0

Halbfinale: Belgien – Deutschland 1:2

Qualifikation: Deutschland – Türkei 1:1 (Köln, 17.10.1970), Albanien – Deutschland 0:1 (Tirana, 17.02.1971), Türkei – Deutschland 0:3 (Istanbul, 25.04.1971), Deutschland – Albanien 2:0 (Karlsruhe, 12.06.1971), Polen – Deutschland 1:3 (Warschau, 10.10.1971), Deutschland – Polen 0:0 (Hamburg, 17.11.1971)

Auftakt zur goldenen Ära

Eine Serie von Verletzungen hatte das Team von Bundestrainer Helmut Schön im Vorfeld des Turniers geschwächt und zwang ihn zur Improvisation. Für die Begegnung  mit dem Rivalen England setzte er daher auf die kommende Generation und brachte neben den schon etablierten Beckenbauer und Netzer die aufstrebenden (kaum 20jährigen) Spieler Breitner und Hoeneß. In einer berauschenden Revanche für 1966 gelang der deutschen Mannschaft der erste Sieg auf englischem Boden und im Wembley-Stadion gegen den Gastgeber (DFB). In einem Spiel, das den Ruf der erfolgreichsten deutschen Mannschaft aller Zeiten begründete, schlug man England 1:3. Nicht wenige sehen diese Mannschaft als eine der stärksten, die je eine Europameisterschaft gespielt hat. Mehrere Faktoren waren Teil ihres Erfolgsgeheimnisses. Zum einen spielte Schön in Blöcken von Borussia Mönchengladbach und Bayern München, die schon in ihrem Verein gut aufeinander abgestimmt waren. Zum anderen setzte der Trainer auf die Achse Beckenbauer-Netzer-Müller und gab erstem die Freiheit die Libero-Position zu definieren und zu prägen. eintscheidenden Einfluss auf den Titelgewinn hatte dann auch die Torgefährlichkeit von Müller. Er erzielte ein Tor gegen England, beide Tore gegen Belgien in Antwerpen und weitere zwei Treffer im Finale gegen die UdSSR, welches Deutschland glatt mit 3:0 für sich entschied. Bis zum heutigen Tage ist es das deutlichste Ergebnis aller Endspiele um die Europameisterschaft und hätte zudem auch noch deutlicher ausfallen können. Den Leistungen entsprechend ist es keine Überraschung, dass Beckenbauer, Müller und Netzer 1972 die drei Spitzenpositionen bei der Wahl zum Europäischen Fußballer des Jahres belegten.

Finale

Am 18.06.1972 wurde in Brüssel schließlich das Finale ausgetragen. Für die deutsche Mannschaft fühlte es sich wie ein Heimspiel an, da drei Viertel der Zuschauer Deutsche oder auf deutscher Seite waren. Die Mannschaft ging mit großem Selbstbewusstsein in das Spiel, weil man erst einen Monat vorher die Mannschaft der UdSSR durch vier Tore Müllers mit 4:1 geschlagen hatte. Das Spiel wurde dann auch durch die vor allem technisch versierte und sich er im Passspiel agierende deutschen Mannschaft beherrscht. Müller erzielte nach Vorarbeit von Beckenbauer, Netzer und Heynckes das erste Tor. In der zweiten Halbzeit gelang ihm dann auch das zweite Tor bevor Herbert Wimmer durch das 3:0 die Entscheidung herbeiführte.

 

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